2091 – Mondbevölkerung 557.900, Marskolonien 105.000, Europakolonien 980, Saturnposten 678

UN Sprecher:

„Die neuste Volkszahlung im Sonnensystem ergab beeindruckende Ergebnisse. Nach unseren Programmen gegen die Überbevölkerung der Erde haben wir zehntausende Menschen auf den Mars gebracht. Auch die Mondkolonien sind enorm gewachsen und stoßen fast an ihr derzeit mögliches Limit.

Besondere Beachtung sollten wir aber auch den mutigen Männern und Frauen der Europa- und Saturnkolonien zollen. Über 1.500 Menschen leben und arbeiten inzwischen in diesen Außenposten.“

   

2092 – Mondbevölkerung bei 650.000, Einwanderung wird gestoppt

Pressesprecher der Mond Administration

 „Meine Damen und Herren

gestern Abend hat der Rat der Mondkolonien in einer Sondersitzung beschlossen für die nächsten Jahre keine weiteren Auswanderer aufzunehmen. Wir sind inzwischen hart an unserem Limit und möchte unsere autarke Versorgung durch neue Bürger nicht gefährden.

Natürlich werden wir in einigen Jahren wieder weitere Kapazitäten ausbauen um neue Bürger in unsere Reihen aufzunehmen, doch zu diesem Zeitpunkt scheint uns dies nicht für sinnvoll. Die Projekte der großen Mondwerft Titan DII benötigen derzeit all unseren Einsatz und somit ist ein weiterer Ausbau der Kolonien im südlichen Teil des Mondes nicht möglich.“

 

2092 – Zwei kurze Kriege verwüsten weite Teile der Erde

Aus einem Geschichtsbuch:

„Die zwei großen Kriege des Jahres 2092 dauerten beide nur jeweils einen Monat. Allerdings übertraf die Heftigkeit alles bisher dagewesene. Bis zu diesem Zeitpunkt dachte jeder, es gäbe endlich den lang ersehnten Weltfrieden.

Doch dann kam es zu Streitigkeiten zwischen Japan und dem vereinigten Korea. Immer noch gab es hier starke Antipathien zwischen den beiden Ländern, begründet durch ihre Konflikte im 1. und 2. Weltkrieg des 20. Jahrhunderts. Die extreme Überbevölkerung Japans zwang diese dazu immer neue schwimmende Städte ins Meer zu bauen. Diese Projekte reichten bald bis an die Hoheitsgewässer Koreas heran und störten koreanische Projekte mit ähnlichen Zielen.

Schnell kam es zu Grenzkonflikten, wobei bis heute keine genauen Gründe für diese bekannt sind. Schließlich griff Korea die schwimmenden Städte an und beschoß diese. Da viele Städte tief ins Meer hinab reichten, war der Beschuß mit Torpedos verheerend. In der ersten Nacht des Krieges ertranken fast 750.000 Japaner in den beschossenen Städten New Sea Tokyo 5 und Nasage 2.

Der Gegenschlag Japans fiel heftig aus und macht die koreanische Hauptstadt Soul und zwei weitere Metropolen dem Erdboden gleich. Am Abend des zweites Kriegstages waren 4,5 Millionen Koreaner tot. Danach entstand ein schrecklicher Grabenkrieg, als japanischen Truppen im östlichen Teil Koreas anlandeten. Nach 20 Tagen  fast ununterbrochener Schlacht und hunderttausender Toten auf beiden Seiten begann man wieder zu verhandeln. [....]

Der zweite Krieg brach aus, als es darum ging wie die begrenzten Auswanderungsquoten zum Mars vergeben wurden. Hierbei wurde jedem Land eine gewisse Anzahl von Auswanderern zugestanden. Dies Begründete sich meist auf der Höhe der Überbevölkerung. Viele asiatischen Länder fühlten sich benachteiligt, als ein größerer Prozentsatz an Rußland ging. Schnell endeten die diplomatischen Bemühungen und China überfiel den östlichen Teil Rußlands. (Anmerkung: Dieser Krieg wurde nur mit konventionellen Waffen geführt. Die begrenzten Atomwaffenbestände der Parteien wurden nicht eingesetzt.)

Neben den Streitigkeiten um die Verteilung der Auswanderungsquoten handelte dieser Konflikt auch um den recht menschenleeren sibirischen Raum Rußlands. Für China als Land mit über zwei Milliarden Menschen war neuer Wohnraum unbezahlbar, während Rußland diesen Raum kaum nutzte.

Der Überfall Chinas wurde kurz vor Beginn bekannt und Rußland gelang es eine Verteidigungsstreitmacht aufzubauen. Sie warfen China an der Grenze alles entgegen, was in der Nähe stationiert war. Aber die Truppen Chinas waren schon alleine durch ihre Überzahl in einer besseren Position. Nach der relativ leichten Eroberung der Republik Mongolei (ein GUS Staat zwischen Rußland und China) kam es zur großen Schlacht bei Irkutsk. Auf beiden Seiten standen sich über 250.000 Soldaten gegenüber. Die Schlacht endete überraschender Weise in einer Niederlage Chinas, als es den russischen Truppen gelang durch ein altes Tunnelsystem hinter die feindlichen Linien zu kommen und große Teile der chin. Artillerie auszuschalten. So wurde die große 19. Invasionsarmee Chinas durch subtile Kommandoeinsätze zu Fall gebracht und fast vollständig vernichtet.

Dennoch behielt China die Oberhand und die Initiative. Durch das Nachschieben der 7. und 13. Armee der nördlichen Provinztruppen mit insgesamt 400.000 Mann konnte China schließlich doch durchbrechen und besetzte Irkutsk. Nach zwei Wochen weiteren Vormarsch in die Steppen Rußlands stoppten die chin. Truppen aus Versorgungsgründen. Rußland hatte inzwischen jegliche Widerstand aufgeben müssen. Zur selben Zeit begann die UN in den Konflikt einzugreifen. Sie pochte darauf die alten Grenzen wieder herzustellen. China lehnte dies natürlich ab.

Nach einer weiteren Woche Verhandlungen entschloß sich die UN zu radikaleren Mitteln. Die UN bombardierte von ihren Zerstörern aus dem Orbit die chinesischen Truppen. So wurde die Führung Chinas zum Einlenken gezwungen. [...] Schließlich zog sich die Invasionstruppen zurück [...].“

 

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